Venusbedeckung durch den Erdmond am 18.Juni 2007
An diesem Montag waren die Wetterbedingungen recht wechselhaft. Im Verlauf des Vormittages gaben nur wenige Wolkenlücken den Blick auf blauen Himmel frei.
Bis in den Nachmittag hinein verdrängte ich das anstehende Ereignis. Als die Venus sich schon hinter den Erdmond geschoben hatte fielen mir plötzlich
große wolkenlose Bereiche am Himmel auf. Zwar hatten auch diese keine wirklich klare blaue Farbe, aber die Chancen auf eine zumindest noch erfolgreiche
Beobachtung des Venusaustritts am Westrand des Erdmondes hatten sich deutlich verbessert.
Schnell fuhr ich von der Arbeit nach Hause und richtete in meiner Gartensternwarte in Windeseile die Geräte für die Beobachtung und Aufnahme des Venusaustritts her.
Es begann ein Rennen mit der Zeit, daß ich auch nur äußerst knapp für mich entscheiden konnte :
Aufgrund des doch recht hellen Nachmittagshimmels dauerte es lange, die Mondsichel einzustellen und einen guten Schärfepunkt zu finden.
Erst drei Minuten vor dem Wiederaustritt war das Teleskop zufriedenstellend eingestellt. Aufnahmen mit einer Videokamera an dem Refraktor (auf Meade LX200 aufgesattelt)
waren aufgrund der vorgenannten Probleme nicht möglich.
Alle Mühe hatte sich allerdings gelohnt ! Es war ein großartiger Anblick, zwei zu diesem Zeitpunkt in ihrer Form so ähnliche - in Helligkeit und Größe jedoch so unterschiedliche - Himmelsobjekte direkt nebeneinander im Weitwinkel-Okular zu erblicken ! Die Szenerie erinnerte an Titelbilder von Science-Fiction-Romanen, auf denen mehrere Planeten und Monde imaginärer Sonnensysteme gezeichnet sind.
Die Beobachtung der stetig voranschreitenden Entfernung der beiden Objekte voneinander wurde immer wieder durch Wolkenbänder unterbrochen. Nach 1 1/4 Stunden betätigte ich den Kameraauslöser zum letzten Mal und begann mit dem Abbau der Ausrüstung.
Austritt der "Halbvenus" an dem vom Sonnenlicht beschienenen Westrand des Mondes.
Aufnahme um 17:38 Uhr MESZ mit EOS 300D an Meade LX200 12" + Focal Reducer
f:2000mm/6.3, ISO 100, 1/500 Sekunde belichtet
Venus und Mond 75 Minuten nach dem Wiederaustritt
Aufnahme um 18:53 Uhr MESZ mit EOS 300D an Takahashi Refraktor 128mm
f:1040mm/8.0, ISO 100, 1/640 Sekunde belichtet
Der Venustransit des 8.Juni 2004
Der Aufbau der Teleskope wurde bereits ab 3 Uhr früh begonnen
Bei der Überprüfung der Nachführung war der tiefstehende Mond im Süden hilfreich
Kollege Johann wartet gespannt auf den Sonnenaufgang...
...der dann bei guter Sicht gegen 5:20 Uhr erfolgte
Tiefstehende Sonne neben der Friedenseiche
Videostandbilder des Ein- und Austritts der Venus
vor der Sonnenscheibe :
Es wurden jeweis die besten 20 - 30 %
von etwa 200 Einzelstandbildern addiert
Sollten die Videos nicht laufen, so können Sie hier
den notwendigen Codec kostenlos herunterladen :
Venus kurz vor dem Wiederaustritt am südwestlichen
Sonnenrand. Auf der Sonnenoberfläche sind rechts
oberhalb der Venus Flares zu erkennen sowie in der
Bildmitte die beiden einzigen nennenswerten Sonnenflecken
während des Transits.
Detailaufnahme der Venus vor der Sonnenoberfläche, Okularprojektion
beide Aufnahmen mit EOS 300D
Da der Venusdurchgang ja etwa sechs Stunden dauerte
blieb auch genügend Zeit für ein Gruppenfoto
von links: Heinz Siebert, Karl Wienand†, Johann Spuling, Dirk Ewers
Venussichel
Aufnahme mit Meade ETX 90 in Okkularprojektion